30.03.2022
Der Stiftungsrat der Sophie und Karl Binding Stiftung hat im März 2022 unser Biodiversitätsförderkonzept für die Wohnsiedlung Reidholzstrasse 25 bis 43 genehmigt – nun kann es in drei Etappen umgesetzt werden. Als Grundlage dienten zwei Begehungen und eine Umfrage bei den Mieterinnen und Mieter. Diese zeigten grosses Interesse am Thema: Von 96 Wohnparteien haben rund 46 Personen die Umfrage zur Biodiversität in ihrer Wohnsiedlung ausgefüllt.
Die Wohnsiedlung grenzt an das Reidholz, dessen Waldrand ökologisch aufgewertet werden soll. Dafür werden Brombeeren zurückgeschnitten, welche die Kräuter verdrängen, sowie Buchten und ein stufiger Waldrand gebildet, welche die Vielfalt an Strukturen und Mikrohabitate vergrössern. Sämtliche Massnahmen werden in Zusammenarbeit mit dem Forst Richterswil umgesetzt. Foto: Manuela Di Giulio
Am Waldrand werden nicht-einheimische Sträucher gerodet und durch einheimische Pflanzen ersetzt. Ökologisch besonders wertvolle Bäume und Sträucher, z.B. Eichen, Schwarzdorn, Wildrosen, Pfaffenhütchen, werden geschont und freigestellt, damit sie in Zukunft besser gedeihen. Foto: Manuela Di Giulio
Nicht nur am Waldrand, sondern in der ganzen Siedlung sollen Kirschlorbeer, Sommerflieder und andere nicht-einheimische Sträucher gerodet und durch einheimische Arten ersetzt werden. Foto: Manuela Di Giulio
Die Blumenrasen der Wohnsiedlung sind bereits relativ artenreich. Mit einfachen Massnahmen wie das stellenweise Aufwachsenlassen der Pflanzen soll die Artenvielfalt erhöht und Lebensraumqualität verbessert werden. So finden Insekten, Vögel und andere Tiere lebenswichtige Nahrung und Deckung. Foto: Manuela Di Giulio
Der Gärtner düngt die Blumenrasen nicht mehr und lässt die Vegetation stellenweise aufwachsen. Erste Erfolge seiner naturnahen Pflege stellen sich bereits ein: Die beiden Orchideenarten Dactylorhiza fuchsi (Fuchs’ Knabenkraut) und Dactylorhiza maculata (Geflecktes Knabenkraut oder Fingerwurz) gedeihen gleich an mehreren Stellen. Foto: Manuela Di Giulio
Bei der Wohnsiedlung Reidholzstrasse der Binding Stiftung geht es schnell voran mit der Biodiversitätsförderung. Nach einer ersten Begehung im April 2021 mit allen Beteiligten – der Verwalterin, den Unterhaltsverantwortlichen und der Geschäftsführerin der Binding Stiftung – folgten im Sommer eine zweite Begehung und eine Umfrage bei den Mietenden. Die zweite Begehung diente als Grundlage für die ökologische Bestandsanalyse, während die Umfrage Einblicke in die Bedürfnisse der Bewohnenden gab. Wir hatten Mieterinnen und Mieter gefragt, wie sie zur Biodiversität stehen, wie sie die Aussenräume nutzen und welche Bedürfnisse sie an ihre Wohnumgebung haben. Ihre Rückmeldungen helfen, Fördermassnahmen zu definieren, welche von den Bewohnenden mitgetragen werden, z.B. weil sie die Nutzung der Aussenräume kaum einschränken oder die Möglichkeit verbessern, Natur vor der Haustüre zu erleben. Die Begehungen und Umfragen sind wichtige Grundlagen für unsere integralen Biodiversitätsförderkonzepte. Jenes für die Wohnsiedlung Reidholzstrasse haben wir zuerst mit den Unterhaltsverantwortlichen kritisch reflektiert und auf seine Praxistauglichkeit hin geprüft. Die überarbeitete Fassung wurde im März 2022 vom Stiftungsrat genehmigt und soll nun in drei Etappen umgesetzt werden.